Übersicht
Das Wichtigste in Kürze
- Gericht: VG Magdeburg
- Datum: 27.02.2024
- Aktenzeichen: 1 B 42/24 MD
- Verfahrensart: Vorläufiger Rechtsschutz
- Rechtsbereiche: Verwaltungsrecht, Verkehrsrecht
- Beteiligte Parteien:
- Antragsteller: Person, die bewusst vor der Verkehrskontrolle Cannabis konsumiert haben soll, sich auf beruflichen Stress und einen einmaligen Konsum beruft und vor Ablauf weiterer Cannabis-Konsumierung seine Sicht darlegte.
- Antragsgegner: Behördliche Stelle, die den Antragsteller wegen des Verdachts auf Fahren unter Drogeneinfluss anhörte und im Rahmen der Maßnahmen zur Entziehung der Fahrerlaubnis handelte.
- Um was ging es?
- Sachverhalt: Der Antragsteller wurde am 7. November 2023 bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen. Es wurden Anzeichen wie gerötete Augen und ein starker Cannabisgeruch festgestellt, ein gerauchter Joint im Fahrzeug gefunden sowie eine Blutprobe entnommen, die THC und dessen Metaboliten in relevanten Konzentrationen auswies.
- Kern des Rechtsstreits: Es ging um die Frage, ob vorläufiger Rechtsschutz gegen die beabsichtigte Entziehung der Fahrerlaubnis gewährt werden kann, angesichts der erhobenen Drogennachweise und der vom Antragsteller vorgetragenen Rechtfertigung.
- Was wurde entschieden?
- Entscheidung: Der Antrag auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes wird abgelehnt; der Antragsteller trägt die Kosten des Verfahrens.
- Begründung: Die erhobenen Beweise, insbesondere die Blutwerte, bestätigen den Konsum von Cannabis und untermauern den verwaltungsrechtlichen Eingriff, sodass die Argumentation des Antragstellers nicht zum Erfolg geführt hat.
- Folgen: Der Antragsteller muss die Kosten des Verfahrens tragen und die beabsichtigte Maßnahme, nämlich die Entziehung der Fahrerlaubnis, bleibt bestehen.
Entziehung der Fahrerlaubnis: Ein aktueller Fall über Drogen am Steuer
Die Entziehung der Fahrerlaubnis durch die Fahrerlaubnisbehörde ist ein schwerwiegender Eingriff, der weitreichende Folgen für die Betroffenen haben kann. Wenn die Führerscheinstelle Zweifel an der Fahreignung hat, kann sie auch während eines laufenden Ermittlungsverfahrens tätig werden. Verkehrsrechtliche Maßnahmen dieser Art dienen dem Schutz aller Verkehrsteilnehmer.
Besonders bei Verstößen im Zusammenhang mit Drogen am Steuer stellt sich häufig die Frage nach dem Verhältnis zwischen strafrechtlichen und verwaltungsrechtlichen Verfahren. Die rechtlichen Möglichkeiten reichen dabei von der Anfechtung des Fahrerlaubnisentzugs bis hin zu Voraussetzungen für die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis. Ein aktueller Fall zeigt die Komplexität dieser Thematik:
Der Fall vor Gericht
Regelmäßiger Cannabis-Konsum führt zum sofortigen Führerscheinverlust

Das Verwaltungsgericht Magdeburg hat den Eilantrag eines Unternehmers gegen den Entzug seiner Fahrerlaubnis abgelehnt. Ausschlaggebend war der nachgewiesene regelmäßige Konsum von Cannabis, der nach geltendem Recht zwingend zur Fahrerlaubnisentziehung führt.
Hohe THC-Werte bei Verkehrskontrolle festgestellt
Bei einer Verkehrskontrolle am 7. November 2023 fiel der Fahrer eines Mercedes durch starken Cannabisgeruch im Fahrzeuginneren und gerötete, wässrig-glänzende Augen auf. Die Blutuntersuchung ergab einen THC-Wert von 30 ng/ml sowie erhöhte Werte der THC-Metabolite. Besonders der THC-Carbonsäure-Wert von 160 ng/ml überschritt deutlich den Grenzwert von 150 ng/ml, ab dem von regelmäßigem Cannabiskonsum ausgegangen wird.
Berufliche Situation schützt nicht vor Führerscheinentzug
Der betroffene Unternehmer, der als geschäftsführender Gesellschafter vier Unternehmen mit etwa 35 Angestellten leitet und Mitglied der IHK-Vollversammlung ist, verwies vergeblich auf die existenzbedrohenden Folgen des Führerscheinverlusts für seine berufliche Tätigkeit. Das Gericht betonte, dass selbst gravierende persönliche Konsequenzen bis hin zur Vernichtung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage angesichts der Verkehrssicherheit hinzunehmen seien.
Rechtliche Grundlagen der Entscheidung
Nach der Fahrerlaubnisverordnung ist bei regelmäßigem Cannabiskonsum die Fahreignung grundsätzlich nicht gegeben. Das Gericht sah keine Besonderheiten, die eine Ausnahme von dieser Regel rechtfertigen würden. Der Betroffene hatte zwar angekündigt, Abstinenznachweise vorzulegen und künftig auf Cannabis zu verzichten, diese Nachweise wurden jedoch nicht eingereicht. Die Behörde musste bei nachgewiesenem regelmäßigem Konsum die Fahrerlaubnis zwingend entziehen, ohne Ermessensspielraum für die berufliche Situation des Betroffenen.
Die Schlüsselerkenntnisse
Das Gericht bestätigt, dass bei nachgewiesenem Cannabiskonsum im Straßenverkehr und erhöhten THC-Werten im Blut die sofortige Entziehung der Fahrerlaubnis rechtmäßig ist. Auch berufliche Härten oder das Versprechen künftiger Abstinenz ändern nichts an dieser Einschätzung. Die hohe THC-COOH-Konzentration wurde als Indiz für regelmäßigen Konsum gewertet, was grundsätzlich die Fahreignung ausschließt.
Was bedeutet das Urteil für Sie?
Wenn Sie unter Cannabiseinfluss am Straßenverkehr teilnehmen, müssen Sie mit dem sofortigen Verlust Ihrer Fahrerlaubnis rechnen – auch wenn Sie erstmals auffällig werden. Ihre berufliche Situation oder Versprechungen, künftig auf Cannabis zu verzichten, werden dabei nicht berücksichtigt. Besonders kritisch wird es, wenn die Blutuntersuchung auf regelmäßigen Konsum hindeutet. In diesem Fall haben Sie praktisch keine Chance, Ihren Führerschein zu behalten. Eine rechtliche Anfechtung der Entziehung hat meist wenig Aussicht auf Erfolg.
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Führerscheinverlust wegen Cannabis: Was Sie wissen müssen
Die Teilnahme am Straßenverkehr unter Cannabiseinfluss kann zum sofortigen Verlust des Führerscheins führen. Erhöhte THC-Werte im Blut, insbesondere eine hohe THC-COOH-Konzentration, gelten als Indiz für regelmäßigen Konsum und schließen die Fahreignung grundsätzlich aus. Auch persönliche Umstände oder das Versprechen zukünftiger Abstinenz spielen hier keine Rolle.
Wir unterstützen Sie in dieser schwierigen Situation. Unsere Erfahrung hilft uns, Ihre individuelle Situation zu analysieren und mögliche rechtliche Schritte zu prüfen. Wir bieten Ihnen eine verständliche Beratung und zeigen Ihnen Ihre Rechte und Pflichten auf. Kontaktieren Sie uns, um Ihre Fragen zu klären und gemeinsam nach der besten Lösung zu suchen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was sind die rechtlichen Voraussetzungen für eine Fahrerlaubnisentziehung wegen Drogen?
Gesetzliche Grundlagen
Die Fahrerlaubnisentziehung wegen Drogen basiert auf § 3 Abs. 1 Straßenverkehrsgesetz (StVG) in Verbindung mit § 46 Abs. 1 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). Wenn Sie sich als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen erweisen, muss die Fahrerlaubnisbehörde Ihnen die Fahrerlaubnis entziehen.
Entziehungsgründe bei Drogenkonsum
Bei harten Drogen wie Kokain, Heroin oder Amphetaminen führt bereits der einmalige Konsum zur Entziehung der Fahrerlaubnis. Dies gilt unabhängig davon, ob:
- Sie unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilgenommen haben
- konkrete Ausfallerscheinungen vorlagen
- die Drogenmenge gering war
Bei Cannabis ist die Situation differenzierter: Regelmäßiger Konsum (täglich oder nahezu täglich) führt zum Fahrerlaubnisentzug. Bei gelegentlichem Konsum muss zusätzlich nachgewiesen werden, dass Sie nicht zwischen Konsum und Fahren trennen können.
Nachweis des Drogenkonsums
Der Drogenkonsum kann auf verschiedene Weise nachgewiesen werden:
- Durch positive Blutproben bei Verkehrskontrollen
- Durch Ihr eigenes Eingeständnis
- Durch den Besitz von Drogen, der als Indiz für Eigenkonsum gilt
Rechtliche Besonderheiten
Die Entziehung der Fahrerlaubnis ist eine gebundene Entscheidung. Das bedeutet, die Behörde hat keinen Ermessensspielraum – bei nachgewiesenem Drogenkonsum muss sie die Fahrerlaubnis entziehen. Auch berufliche oder private Härten können daran nichts ändern.
Wenn Sie unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr auffallen, erfolgt neben der verwaltungsrechtlichen Entziehung der Fahrerlaubnis auch ein Strafverfahren nach § 316 StGB. Die Sperrfrist für eine Neuerteilung beträgt bei harten Drogen in der Regel mindestens ein Jahr, wobei Sie durch regelmäßige Drogentests Ihre Abstinenz nachweisen müssen.
Welche Möglichkeiten gibt es, die Fahrerlaubnis nach einem Drogenentzug wiederzuerlangen?
Voraussetzungen für die Neuerteilung
Die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis nach einem Drogenentzug erfordert mehrere aufeinander aufbauende Schritte. Zunächst muss die gerichtlich festgesetzte Sperrfrist abgewartet werden, die zwischen sechs Monaten und fünf Jahren betragen kann. In der Regel liegt diese bei neun bis zwölf Monaten.
Abstinenznachweis und Drogenscreening
Bei harten Drogen wie Amphetaminen, Kokain oder Heroin müssen Sie eine mindestens zwölfmonatige Drogenabstinenz nachweisen. Dieser Nachweis erfolgt durch:
- Regelmäßige Urinproben (6-8 Tests über das Jahr verteilt)
- Alternativ Haaranalysen (etwa 4 Proben im Jahr)
Der Abstinenznachweis allein reicht jedoch nicht aus. Sie müssen zusätzlich eine stabile Verhaltensänderung nachweisen, die eine positive Zukunftsprognose ermöglicht.
Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)
Nach der Abstinenzphase ist eine MPU erforderlich. In der MPU wird geprüft:
- Ihre grundsätzliche Fahreignung
- Die Nachhaltigkeit Ihrer Verhaltensänderung
- Ihre Fähigkeit, künftig zwischen Drogenkonsum und Fahren zu trennen
Antragstellung und Timing
Sie können den Antrag auf Neuerteilung bereits drei Monate vor Ablauf der Sperrfrist stellen. Die Fahrerlaubnis wird nicht automatisch wiedererteilt – Sie müssen aktiv einen Antrag bei der Fahrerlaubnisbehörde stellen. Die Behörde prüft dann, ob alle Voraussetzungen für eine Neuerteilung erfüllt sind.
Kosten und Zeitaufwand
Die MPU-Kosten sind seit August 2018 nicht mehr gesetzlich geregelt. Die Gesamtkosten setzen sich zusammen aus:
- Gebühren für die MPU
- Kosten für Drogenscreenings
- Verwaltungsgebühren für die Neuerteilung
Welche Grenzwerte führen bei Cannabis zum Führerscheinentzug?
Seit dem 22. August 2024 gilt ein neuer gesetzlicher THC-Grenzwert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum für die Teilnahme am Straßenverkehr. Bei Überschreitung dieses Wertes droht zunächst ein Bußgeld von 500 Euro und ein einmonatiges Fahrverbot.
Besondere Regelungen für bestimmte Fahrergruppen
Für Fahranfänger in der Probezeit und Personen unter 21 Jahren gelten strengere Regeln:
- Der THC-Grenzwert liegt bei 1,0 ng/ml
- Bei Überschreitung droht ein Bußgeld von 250 Euro
Verschärfte Strafen bei Mischkonsum
Besonders streng wird der Mischkonsum von Cannabis und Alkohol geahndet. In diesem Fall gilt:
- Komplettes Alkoholverbot nach Cannabiskonsum
- Bußgeld von mindestens 1.000 Euro
- Bei Wiederholungstaten bis zu 3.500 Euro Bußgeld
Führerscheinentzug und MPU-Pflicht
Ein dauerhafter Führerscheinentzug droht bei:
Cannabismissbrauch, wenn Sie nicht zwischen Konsum und Fahren trennen können. Die Fahrerlaubnis wird erst wieder erteilt, wenn sich das Konsumverhalten nachweislich gefestigt geändert hat.
Cannabisabhängigkeit führt ebenfalls zum Entzug. Die Wiedererteilung erfolgt erst nach:
- Erfolgreicher Entwöhnungsbehandlung
- Nachweis der Beendigung der Abhängigkeit
- In der Regel einem Jahr Abstinenz
Eine MPU wird angeordnet bei:
- Wiederholten Verstößen im Straßenverkehr unter Cannabiseinfluss
- Begründetem Verdacht auf Cannabismissbrauch
- Nach Führerscheinentzug wegen Missbrauchsproblematik
Bei ärztlich verschriebenem Medizinalcannabis gelten Sonderregelungen. Eine MPU wird nur angeordnet, wenn Anzeichen für missbräuchliche Einnahme oder Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit vorliegen.
Bitte beachten Sie, dass die Beantwortung der FAQ Fragen keine individuelle Rechtsberatung ersetzen kann. Haben Sie konkrete Fragen oder Anliegen? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir beraten Sie gerne.

Glossar – Fachbegriffe kurz erklärt
Fahrerlaubnisentziehung
Dies bezeichnet den formellen Entzug der Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen durch eine zuständige Behörde, meist aufgrund der Feststellung einer mangelnden Fahreignung. Die Maßnahme greift als Eingriff in das Grundrecht, mobil zu sein, und basiert auf speziellen gesetzlichen Regelungen, beispielsweise der Fahrerlaubnisverordnung sowie dem Straßenverkehrsgesetz (StVG). Sie erfolgt meist, wenn Hinweise auf regelmäßigen Drogenkonsum oder andere erhebliche Verkehrsverstöße vorliegen, die die Verkehrssicherheit gefährden. Beispiel: Wird bei einer Verkehrskontrolle festgestellt, dass ein Fahrer regelmäßig mit überhöhten THC-Werten angetroffen wird, kann dies zu einer sofortigen Fahrerlaubnisentziehung führen, unabhängig von den persönlichen oder beruflichen Konsequenzen des Betroffenen. Diese Maßnahme ist ein Verwaltungsakt, der oft schon im laufenden Ermittlungsverfahren getroffen wird.
Ermittlungsverfahren
Dies ist der juristische Prozess, in dem die Staatsanwaltschaft und Polizei Beweise sammeln, um festzustellen, ob ein strafbares Verhalten vorliegt. Es handelt sich dabei nicht um ein Gerichtsverfahren, sondern um eine umfassende Untersuchung, die in der Strafprozessordnung (StPO) geregelt ist. Im Kontext des Straßenverkehrs kann ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, wenn es Anhaltspunkte für Verstöße wie Drogen am Steuer gibt. Beispiel: Wird bei einer Verkehrskontrolle ein Fahrer mit stark erhöhten THC-Werten festgestellt, leitet die Behörde ein Ermittlungsverfahren ein, um den Verdacht des Drogenkonsums am Steuer zu prüfen. Solche Verfahren bilden die Grundlage für weitere Maßnahmen, wie etwa den Entzug der Fahrerlaubnis.
THC-Wert
Dies ist ein Messwert für den Gehalt des psychoaktiven Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) im Blut, der in Nanogramm pro Milliliter angegeben wird. In verkehrsrechtlichen Zusammenhängen dient der THC-Wert als Indikator dafür, ob ein Fahrer unter dem Einfluss von Cannabis steht und dadurch seine Fahreignung beeinträchtigt sein könnte. Die gesetzlichen Grenzwerte werden in Regelwerken wie der Fahrerlaubnisverordnung festgelegt und sind ein entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung der Verkehrstüchtigkeit. Beispiel: Ein gemessener THC-Wert von 30 ng/ml kann ein Hinweis auf den regelmäßigen Konsum von Cannabis sein, was zu einem Eingriff der Fahrerlaubnisbehörde führt. Der THC-Wert spiegelt dabei den aktuellen Stand des Blutwerts wider und ist ein zentraler Bestandteil der Verkehrsüberwachung.
THC-Carbonsäure-Wert
Dieser Messwert erfasst die Konzentration des Abbauprodukts von THC im Blut und gibt so einen Hinweis auf den längerfristigen Cannabiskonsum. Ein erhöhter THC-Carbonsäure-Wert, der über dem festgelegten Grenzwert liegt, weist häufig darauf hin, dass der betreffende Fahrer regelmäßig Cannabis konsumiert, statt nur einer einmaligen Einnahme. Die Messung dieses Wertes erfolgt im Rahmen der forensisch-toxikologischen Untersuchung und spielt eine wesentliche Rolle bei der Bewertung der Fahreignung. Beispiel: Überschreitet ein THC-Carbonsäure-Wert den Grenzwert von 150 ng/ml, wird davon ausgegangen, dass ein regelmäßiger Konsum vorliegt, was den sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis nach sich ziehen kann. Dieser Wert hilft, mittelfristige Drogenkonsumgewohnheiten zu erfassen und sich von akuten Beeinträchtigungen zu differenzieren.
Fahreignung
Dies beschreibt die gesundheitlichen, psychischen und charakterlichen Voraussetzungen, die erforderlich sind, um ein Fahrzeug sicher im Straßenverkehr zu führen. Die Bewertung der Fahreignung basiert auf gesetzlichen Vorgaben, beispielsweise in der Fahrerlaubnisverordnung, und schließt medizinische und verkehrspsychologische Untersuchungen ein. Wird festgestellt, dass diese Voraussetzungen durch regelmäßigen Drogenkonsum oder andere Verhaltensweisen beeinträchtigt sind, können Maßnahmen wie der Führerscheinentzug folgen. Beispiel: Ein Fahrer, der nachweislich regelmäßig Cannabis konsumiert, verliert die für das sichere Fahren notwendige Fahreignung, was in der Regel einen unmittelbaren Entzug der Fahrerlaubnis zur Folge hat. Der Begriff grenzt sich von allgemeinen Gesundheitsprüfungen ab, indem er speziell auf die Verkehrssicherheit abzielt.
Fahrerlaubnisverordnung
Dies ist eine rechtliche Norm, die die Erteilung, den Entzug und die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis regelt und damit grundlegende Anforderungen an die Fahreignung festlegt. Sie konkretisiert die Vorgaben des Straßenverkehrsgesetzes und legt unter anderem Grenzwerte für Substanzen wie THC fest, die im Straßenverkehr relevant sind. Die Verordnung enthält genaue Bestimmungen darüber, unter welchen Umständen Maßnahmen wie der Führerscheinentzug gerechtfertigt sind. Beispiel: Wird im Rahmen einer Verkehrskontrolle ein Wert gemessen, der über dem in der Fahrerlaubnisverordnung festgelegten Grenzwert liegt, so muss die Fahrerlaubnisbehörde den Führerschein entziehen. Diese Rechtsverordnung dient als wichtige Richtschnur für Behörden und Gerichte bei der Bewertung von Verkehrsverstößen und der Sicherstellung der Verkehrssicherheit.
Wichtige Rechtsgrundlagen
- Straßenverkehrsgesetz (StVG) § 3 Absatz 3: Dieser Paragraph regelt die Voraussetzungen für den Entzug der Fahrerlaubnis. Ein Entzug kann erfolgen, wenn die Fahrerlaubnis entzogen werden muss, um Gefahren im Straßenverkehr abzuwenden. Im vorliegenden Fall wurde die Fahrerlaubnis des Antragstellers entzogen, da durch den nachgewiesenen Cannabiskonsum seine Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs in Frage gestellt wurde.
- Straßenverkehrsgesetz (StVG) § 24a: Dieser Paragraph behandelt die Fahrerlaubnisentziehung bei Fahren unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln. Überschreitet der Fahrer bestimmte Grenzwerte oder zeigt er auffällige Fahrweise, kann die Fahrerlaubnis entzogen werden. Im aktuellen Fall wurde die THC-Konzentration im Blut des Antragstellers festgestellt, was nach § 24a StVG die Entziehung der Fahrerlaubnis rechtfertigt.
- Betäubungsmittelgesetz (BtMG) § 29: Dieser Paragraph bezieht sich auf Maßnahmen bei Verstößen gegen das BtMG, insbesondere bei Straftaten im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln. Eine Fahrerlaubnisentziehung kann auch im Zusammenhang mit strafrechtlichen Ermittlungen wegen Drogenkonsums relevant werden. Der Antragsteller verweist auf ein anhängiges Ermittlungsverfahren nach § 29 BtMG, was die Rechtslage und die Entscheidung zur Fahrerlaubnisentziehung beeinflusst.
- Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) §§ 80, 81: Diese Paragraphen regeln den vorläufigen Rechtsschutz gegen verwaltungsrechtliche Entscheidungen. Ein Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung von Rechtsmitteln kann gestellt werden, um die Vollziehung eines Verwaltungsakts bis zur endgültigen Entscheidung auszusetzen. Im vorliegenden Fall beantragte der Antragsteller vorläufigen Rechtsschutz, um die sofortige Entziehung seiner Fahrerlaubnis abzuwenden, was jedoch abgelehnt wurde.
- Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) § 4: Die FeV enthält detaillierte Regelungen zur Erteilung, Veränderung und Entziehung der Fahrerlaubnis. Sie ergänzt das StVG und legt spezifische Voraussetzungen und Verfahren fest. Im Fall des Antragstellers wurden die Bestimmungen der FeV angewandt, um die Fahrerlaubnis aufgrund des nachgewiesenen Cannabiskonsums formell zu entziehen und die notwendigen administrativen Schritte einzuleiten.
Das vorliegende Urteil
VG Magdeburg – Az.: 1 B 42/24 MD – Beschluss vom 27.02.2024
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