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Kurzzeitkennzeichen beantragen: Gültigkeitsdauer und Kosten

Zahlreiche Autofahrerinnen sowie Autofahrer in Deutschland sind auf ein Kurzzeitkennzeichen angewiesen, um ein Fahrzeug ohne die vorherige erfolgte Zulassung im öffentlichen Straßenverkehr von einem Ort zum nächsten Ort zu bewegen. Dementsprechend handelt es sich bei dem Kurzzeitkennzeichen um ein wichtiges sowie auch häufig genutztes Instrument, das in ganz bestimmten Situationen für den Autobesitzer sehr nützlich sein kann. Der Kauf oder auch Verkauf von einem Fahrzeug ist hierfür ein regelrechtes Paradebeispiel, aber auch die Fahrzeugüberführung wird häufig in Verbindung mit einem Kurzzeitkennzeichen durchgeführt.

Alles, was Sie über zeitlich begrenzte Kennzeichen wissen müssen

Trotz des Umstandes, dass das Kurzzeitkennzeichen eine kostengünstige und flexible Lösung für zahlreiche Mobilitätsprobleme darstellt, wissen bei Weitem noch nicht alle Autofahrer über die Hintergründe des zeitlich befristeten Kennzeichens Bescheid. Hier in diesem Artikel werden wir diese Thematik genauer beleuchten und dabei auf die Aspekte der Gültigkeitsdauer sowie Kosten eingehen und zudem auch weitergehende wichtige Fragen beantworten.

Was sind Kurzzeitkennzeichen?

Kurzzeitkennzeichen
Ein Kurzzeitkennzeichen ist ein vorübergehendes Kennzeichen für Fahrzeuge, die nur kurzzeitig auf öffentlichen Straßen bewegt werden sollen. Es ist in der Regel maximal fünf Tage gültig und wird für Probefahrten, Überführungen oder ähnliche Zwecke verwendet. (Symbolfoto: Bjoern Wylezich/Shutterstock.com)

Obgleich sich das Kurzzeitkennzeichen vom reinen Aufbau her nicht nennenswert von herkömmlichen Fahrzeugkennzeichen unterscheidet, so gibt es doch Unterschiede. Auf der Platine des Kennzeichens ist zum einen das typische blaue Eurofeld nicht vorhanden und zum anderen beginnt jedes zeitlich befristete Fahrzeugkennzeichen stets mit einer Zahlenfolge. In der gängigen Praxis handelt es sich dabei um die „03“ oder die „04“. Seinen Spitznamen „gelbes Kennzeichen“ verdankt das Kurzzeitkennzeichen dem gelben Balken, der sich auf der Platine stets auf der rechten Seite befindet. Auf diesem Balken ist letztlich auch die Gültigkeitsdauer des Kennzeichens eingestanzt.

Mit dem sogenannten gelben Nummernschild ist lediglich die Fahrt im deutschen Bundesgebiet erlaubt.

Definition und Funktion von Kurzzeitkennzeichen

Der Gesetzgeber in Deutschland definiert das Kurzzeitkennzeichen ausdrücklich als Kennzeichnung für Fahrzeuge, die bislang noch nicht offiziell von dem dafür zuständigen Amt für den Straßenverkehr zugelassen wurden. In ihrer Funktionsweise unterscheidet sich dieses spezielle Kennzeichen jedoch nicht nennenswert von der Funktion eines herkömmlichen Fahrzeugkennzeichens. Damit das Kurzzeitkennzeichen seine Funktion erfüllen kann, ist es erforderlich, dass das entsprechende Fahrzeug behördlich bekannt ist. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass seitens der Behörden die zeitlich befristete Kennzeichen überhaupt ausgestellt wird.

Wofür werden sie verwendet?

Die Kurzzeitkennzeichen werden in der gängigen Praxis für die Überführung von Fahrzeugen eingesetzt. Sei es, weil ein Fahrzeug in einem anderen Bundesland erworben wurde und am Wohnort des neuen Besitzers angemeldet werden muss oder weil ein Auto kurzzeitig an einem anderen Ort von Grund auf repariert wurde und auf dem Weg zur Zulassung ist. Einsatzgründe für die befristeten Kennzeichen gibt es wahrlich zuhauf. Auch das sogenannte „Saisonkennzeichen“ ist letztlich ein Kurzzeitkennzeichen, da es für einen ganz bestimmten Zeitraum zum Einsatz kommt. Der Fahrzeughalter kann das Fahrzeug für den Zeitraum außerhalb der „Saison“ abmelden und auf diese Weise die KfZ-Steuer auf ein Minimum senken und das Fahrzeug dann mittels des Zeitkennzeichens für den Zeitraum, an dem das Fahrzeug angemeldet ist, nutzen. Als klassisches Kurzzeitkennzeichen kommt das Saisonkennzeichen jedoch nicht in Betracht. Ein Kurzzeitkennzeichen kann auch dafür verwendet werden, wenn ein stillgelegtes Fahrzeug bei der TÜV-Stelle eine neue Zulassung erhalten soll.

Unterschiede zu anderen Kennzeichenarten

Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Kennzeichenarten liegt in dem Umstand, dass das Kurzzeitkennzeichen mit dem Ablauf der Befristung seine rechtliche Gültigkeit verliert. Das Fahrzeug darf nach dem Ablauf der Befristung nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden. Ein weiterer Unterschied liegt in dem Unterschied, dass das entsprechende Fahrzeug nur von derjenigen Person im öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden darf, die auch im Fahrzeugschein als Fahrzeughalter eingetragen ist.

Gültigkeitsdauer von Kurzzeitkennzeichen

Sofern das Fahrzeug die Voraussetzungen für die Erteilung eines zeitlich befristeten Kennzeichens erfüllt und die Behörden das Kennzeichen ausgestellt haben, darf das Fahrzeug mit der Kennzeichnung für einen Zeitraum von 5 Tagen im öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden.

Wie lange sind Kurzzeitkennzeichen gültig?

Die Gültigkeitsdauer des Kennzeichens beginnt mit dem Tag, an dem der Antragssteller das Kennzeichen von den Behörden erhalten hat.

Kann die Gültigkeitsdauer verlängert werden?

Eine Verlängerung der Gültigkeitsdauer ist bei Kurzzeitkennzeichen grundsätzlich nicht möglich. Möchte der Fahrzeugbesitzer das Fahrzeug mittels eines entsprechenden Kennzeichens im öffentlichen Straßenverkehr weiter bewegen, so muss zwingend ein neues Kurzzeitkennzeichen beantragt werden.

Was passiert, wenn die Gültigkeitsdauer abläuft?

Mit dem Ablauf der Gültigkeitsdauer erlischt das Kurzzeitkennzeichen und das Auto darf mit diesem abgelaufenen Kennzeichen nicht mehr im Straßenverkehr bewegt werden. Verstößt ein Fahrzeugbesitzer dagegen, so zieht dieses Verhalten ein gravierendes Bußgeld wegen des Verstoßes gegen die Kennzeichnungspflicht nach sich.

Wie kann man ein Kurzzeitkennzeichen verlängern, wenn man es länger benötigt?

Eine Verlängerung des Kurzzeitkennzeichens ist nicht möglich, da auf den gelb markierten Kennzeichen ein festes Ablaufdatum eingeprägt ist. Wenn Sie das Fahrzeug länger fahren möchten, müssen Sie eine neue Kurzzeitversicherung beantragen und neue Kennzeichen erstellen lassen. Kurzzeitkennzeichen sind auf maximal fünf Tage beschränkt und können nicht verlängert werden.

Kosten von Kurzzeitkennzeichen

Wer als Autobesitzer ein entsprechendes Kennzeichen beantragen möchte, der muss hierfür Kosten einkalkulieren.

Wie hoch sind die Kosten für Kurzzeitkennzeichen?

Das Kurzzeitkennzeichen kostet 43,10 EUR. Hierbei handelt es sich jedoch um einmalige Kosten. Es müssen jedoch auch die Kosten für die Versicherung einkalkuliert werden. Diese Kosten bewegen sich in einem Preisrahmen von 30 bis 120 EUR für den Zeitraum von 5 Tagen.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?

Es muss genau genommen bei den Kosten eine Unterscheidung vorgenommen werden zwischen den Kosten für den Verwaltungsakt des Antrags und der Ausstellung der Schilder. Der Kostenfaktor für den Verwaltungsakt beläuft sich auf 13,10 EUR, während hingegen die Ausstellung des Schildes 30 EUR kostet. Die Kosten für die Versicherung variieren von Anbieter zu Anbieter. Bei den Versicherungsgebern spielen bei der Kostenbemessung sowohl das Alter als auch der Fahrzeugtyp eine wichtige Rolle.

Gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern?

Die Gebühren für den Antrag der Kurzzeitkennzeichen sind bundeseinheitlich gestaltet. Dementsprechend bezahlt der Fahrzeugbesitzer in Schleswig-Holstein genau den gleichen Gebührensatz wie der Fahrzeugbesitzer in Bayern. Einzig bei den Versicherungsgebern kann es von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Konditionen geben.

Beantragung von Kurzzeitkennzeichen

Wo kann man Kurzzeitkennzeichen beantragen?

Der Antrag muss von der Person, welche das Fahrzeug für den begrenzten Zeitraum nutzen möchte, bei der nächstgelegenen Zulassungsstelle beantragt werden. In der gängigen Praxis ist ein Anbieter, der die Beschilderung stanzt, direkt auf dem gleichen Gelände vor Ort verfügbar.

Welche Unterlagen benötigt man?

Für den Antrag sind dem reinen Grundsatz nach die gleichen Unterlagen erforderlich, welche für die normale Zulassung eines Fahrzeugs auch benötigt werden. Der Personalausweis des Fahrzeugbesitzers sowie entweder die Zulassungsbescheinigung I oder die Zulassungsbescheinigung II nebst der eVB-Nummer und der HU-/AU-Dokumentation müssen der zuständigen Stelle für die Erteilung eines Kurzzeitkennzeichens vorgelegt werden.

Wie lange dauert die Beantragung?

Die Dauer des Antragsverfahrens kann im Vorfeld nicht pauschal angegeben werden. Der Fahrzeugbesitzer kann jedoch das Antragsverfahren dahin gehend beschleunigen, als dass mit dem Antrag direkt alle erforderlichen Dokumente bei der zuständigen Behörde eingereicht werden.

Welche Versicherungen sind für ein Kurzzeitkennzeichen erforderlich?

Für ein Kurzzeitkennzeichen ist eine Haftpflichtversicherung erforderlich, die für den Zeitraum der Gültigkeit des Kennzeichens abgeschlossen werden muss. Diese Versicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und muss mindestens eine Deckungssumme von 7,5 Millionen Euro für Personenschäden und 1,12 Millionen Euro für Sachschäden aufweisen. Es ist auch möglich, eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung für das Fahrzeug abzuschließen, jedoch ist dies nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die Kosten für die Versicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Fahrzeugtyp, dem Alter des Fahrzeugs und dem Umfang des Versicherungsschutzes. Es ist ratsam, verschiedene Angebote von Versicherungsunternehmen zu vergleichen, um das beste Angebot zu finden

Besondere Regelungen und Hinweise

Was muss man bei der Verwendung von Kurzzeitkennzeichen beachten?

Beachtet werden muss, dass das Kurzzeitkennzeichen – ebenso wie das normale Fahrzeugkennzeichen auch – in dem Fahrzeug gut sichtbar angebracht wird. Es muss möglich sein, das Fahrzeug im Straßenverkehr mittels des Kennzeichens zu identifizieren.

Gibt es besondere Regelungen für bestimmte Fahrzeugtypen?

Das Kurzzeitkennzeichen steht grundsätzlich für jeden Fahrzeugtyp zur Verfügung.

Welche Strafen drohen bei Missbrauch von Kurzzeitkennzeichen?

Die Strafen für den Kennzeichenmissbrauch variieren in Deutschland und sind in erster Linie abhängig davon, ob lediglich eine Ordnungswidrigkeit wie die Fahrt mit einem abgelaufenen Kennzeichen im Straßenverkehr oder eine Straftat begangen wurde. Die Art und Schwere des Kennzeichenmissbrauchs bestimmt dementsprechend das Strafmaß.

Fazit

Kurzzeitkennzeichen sind für viele Menschen ein enorm wichtiges Hilfsmittel, um ein noch nicht behördlich zugelassenes Fahrzeug von einem Ort zum nächsten Ort zu bewegen. Neben den Voraussetzungen für die Erteilung des Kennzeichens müssen jedoch auch die Kosten sowie die Regularien im Hinblick auf die Verwendung des Kennzeichens beachtet werden.

Hinweis: Informationen in unserem Internetangebot dienen lediglich Informationszwecken. Sie stellen keine Rechtsberatung dar und können eine individuelle rechtliche Beratung auch nicht ersetzen, welche die Besonderheiten des jeweiligen Einzelfalles berücksichtigt. Ebenso kann sich die aktuelle Rechtslage durch aktuelle Urteile und Gesetze zwischenzeitlich geändert haben. Benötigen Sie eine rechtssichere Auskunft oder eine persönliche Rechtsberatung, kontaktieren Sie uns bitte.

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