Die Wahrheit über die Medizinisch-Psychologischen Untersuchung
Anhand einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) wird die Fahreignung des Antragstellers beurteilt. Im Zuge dessen soll individuell festgestellt werden, dass durch den Betroffenen zukünftig keine erhöhte Gefahr für die Verkehrssicherheit besteht. Die im Volksmund als „Idiotentest“ bezeichnete Untersuchung wird oftmals als Schikane und reine Willkür angesehen, die man im ersten Versuch angeblich gar nicht bestehen kann. Dabei folgt die MPU einem streng vorgegebenen Schema, welches der Gutachter strikt befolgen muss.
Gründe für eine MPU
Eine MPU wird in der Regel angeordnet, wenn die Fahreignungsbehörde Zweifel an der Fahreignung eines Verkehrsteilnehmers hat. Der mit Abstand häufigste Grund für eine MPU ist die Teilnahme am Verkehr unter Alkoholeinfluss. Ab einer Promillezahl von 1,6 Promille wird die MPU immer angeordnet werden. Es kann jedoch auch schon zu einer „Alkohol-MPU“ kommen, wenn der Kraftfahrer mehrmals mit Alkohol im Straßenverkehr aufgefallen ist. Hier können bereits zwei Fahrten mit 0,5 Promille reichen. Wird ein Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss angetroffen, kommt dieser ebenfalls ohne bestandene MPU nicht wieder zu seinem Führerschein. Eine „Drogen-MPU“ kann auch angeordnet werden, falls der Fahrerlaubnisbehörde Hinweise vorliegen, dass ein Inhaber einer Fahrerlaubnis gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen hat. Weitere Gründe für eine MPU sind das Überschreiten von sieben Punkten im Verkehrszentralregister in Flensburg oder die Verübung einer erheblichen Straftat im Straßenverkehr. Darüber hinaus hat der Sachbearbeiter bei der örtlichen Führerscheinstelle bei der Anordnung einer MPU einen Ermessensspielraum.
Vorbereitung auf die Untersuchung
Nachdem man von der Notwendigkeit einer solchen Untersuchung Kenntnis erlangt hat, sollte man sich unverzüglich mit der Thematik beschäftigen. Wer sich nicht frühzeitig und seriös beraten lässt, kann in den seltensten Fällen eine nachhaltige Verhaltensänderung glaubhaft machen. Trotz guter Vorsätze wird der Betroffene bei zu kurzer Vorbereitungszeit die MPU nicht bestehen. Zunächst einmal sollte ein kostenloser Infoabend besucht werden. Dort steht ein erfahrener und kompetenter Verkehrspsychologe für allgemeine Fragen zur Verfügung. Ob der Betroffene schlussendlich einen Kurs in der Gruppe oder eine Einzelmaßnahme beim Verkehrspsychologen vornimmt, hängt in erster Linie von seiner Persönlichkeit und dem zugrunde liegenden Problem ab. Entscheidend ist nur, dass eine professionelle Vorbereitung in den allermeisten Fällen für ein positives Gutachten unentbehrlich ist.
Die Aufgaben des psychologischen Gutachters
Um ein positives Ergebnis bei der Medizinisch Psychologischen Untersuchung zu erreichen ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich der Betroffene auf die Arbeitsweise des psychologischen Gutachters einstellt. Zunächst muss der Gutachter erkennen, ob sich der zu Untersuchende seinem Fehlverhalten bewusst ist. Ansonsten wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in die alten Verhaltensmuster zurückfallen. Im Anschluss ist nachzuforschen, wie die Veränderungen im Leben des Betroffenen genau aussehen. Er wird nur als stabil angesehen, wenn die Veränderungen schon seit mindestens sechs Monaten praktiziert werden. Schließlich muss der psychologische Gutachter die innere Motivation überprüfen. Nur bei einer grundsätzlichen Änderung der Lebensweise wird das neue Leben auch von Dauer sein. Es lässt sich bereits erahnen, dass dies ohne professionelle Vorbereitung kaum zu bewältigen ist.