Wann gibt es ein Fahrverbot, wie kann man es umgehen, sowie welche Konsequenzen hat Fahren trotz Fahrverbot?
Fahrverbot vermeiden
Ein Fahrverbot verbietet dem Inhaber der Fahrerlaubnis das Führen eines Kraftfahrzeuges jeder Art im Straßenverkehr für eine bestimmte Dauer. Für die Zeit des Führerscheinentzuges muss die Fahrerlaubnis bei einer Polizeiwache oder einer Verwaltungsbehörde abgegeben werden. So lange gilt der Führerschein als ungültig. Gerade für Personen, die aus beruflichen Gründen auf ihren Führerschein angewiesen sind, stellt das Fahrverbot oftmals eine besonders harte Strafe dar. Aus diesem Grund sollte man sich mit einigen wichtigen Fragen schon vor einem möglichen fahrverbotswürdigen Vergehen beschäftigen.
Wann gibt es ein Fahrverbot
Für die Entziehung der Fahrerlaubnis kann es die unterschiedlichsten Gründe geben. Häufiger Anknüpfungspunkt für ein Fahrverbot sind Alkohol- oder Drogenfahrten. Da es sich hier um schwerwiegende Vergehen handelt, sind hohe Strafen für diese Delikte vorgesehen. Wer mit mehr als 0,5 Promille ein Fahrzeug führt, muss mit einem Fahrverbot von einem Monat rechnen. Je nach den konkreten Tatumständen kann sich die Dauer durchaus verlängern.
Ähnliches gilt bei Drogen im Straßenverkehr. Bereits ab dem ersten Verstoß wird hier ein Fahrverbot verhängt. Des Weiteren kann ein Fahrverbot wegen zu vieler Punkte in Flensburg drohen. Hier wird ab acht Punkten ein Fahrverbot erhoben. Außerdem zieht ein einzelnes Vergehen, welches mit mindestens zwei Punkten geahndet wird, automatisch ein Fahrverbot nach sich. Ebenso kommen viele Fahrverbote aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen zustande. Bei einem Geschwindigkeitsverstoß von mehr als 41 km/h außerorts muss der Betroffene mit einem Fahrverbot rechnen. Dies gilt auch bei einer innerörtlichen Geschwindigkeitsüberschreitung von mindestens 31 km/h. Weitere Gründe für das Fahrverbot können zum Beispiel die Unfallflucht oder das Überfahren einer roten Ampel sein.
Wie kann man das Fahrverbot umgehen
Von einem Regelfahrverbot sollte nur in Ausnahmefällen abgesehen werden. Dazu muss das Gericht entweder die erzieherische Einwirkung des Fahrverbots auf den Betroffenen für nicht erforderlich halten oder die mit dem Fahrverbot verbundenen Folgen müssen als besondere Härte unzumutbar sein. Wird das Fahrverbot tatsächlich nicht ausgesprochen, soll allerdings das Bußgeld angemessen erhöht werden. In der Praxis wird die Regelbuße oftmals verdoppelt, wenn das Fahrverbot gestrichen wird. In der Regel besteht darauf nur eine Chance, falls der Betroffene eine verkehrspsychologische Intensivberatung absolviert oder falls eine Gefährdung der beruflichen Existenz vorliegt. Ob dies der Fall ist, kann nur anhand des konkreten Einzelfalles beurteilt werden. Zudem steht dem Tatrichter in einem solchen Fall ein gerichtlich nicht überprüfbares Ermessen zu.
Fahren trotz Fahrverbot
Das Fahren trotz Fahrverbots stellt eine Straftat dar. Gemäß § 21 StVG wird ein Verstoß mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer empfindlichen Geldstrafe geahndet. Zudem kann es zu einem weiteren Fahrverbot kommen, welches an das bereits verhängte angeschlossen wird. Auf diese Weise kann es passieren, dass sich das Fahrverbot auf über drei Monate verlängert und es somit zum Führerscheinentzug kommt. Die drastischste Maßnahme beim Fahren trotz Fahrverbots ist der Entzug des Fahrzeugs. Dies kommt jedoch so gut wie nie vor. Wenn Ihnen ein Fahrverbot droht, sollten Sie unbedingt einen Fachanwalt für Verkehrsrecht zu Rate ziehen. Gerade beim Versuch, ein Fahrverbot zu umgehen, ist der Einsatz eines versierten Rechtsanwalts unabdingbar.