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Illegale Autorennen – Bußgeldkatalog

VerstoßBußgeldPunkteMaßnahmen
Veranstaltung eines verbotenen Autorennen oder Teilnahme als Kraft­fahrer an einem verbo­tenen Auto­rennen3 PFreiheitsstrafe bis zu 2 Jahren oder Geldstrafe; Fahrerlaubnisentzug
...mit Gefähr­dung3 PFreiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe; Fahrerlaubnisentzug
...mit Personen­schaden3 PFreiheitsstrafe von 1 bis zu 10 Jahren; in minder schweren Fällen von 6 Monaten bis zu 5 Jahren; Fahrerlaubnisentzug

P = Punkte im Verkehrszentralregister | M = Monate Fahrverbot

Stand: 09.11.2021

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Bußgeldkatalog: Illegale Autorennen

Viele Menschen kennen den Rausch, den erhöhte Geschwindigkeit mit sich bringen kann. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind Rennspiele so überaus beliebt, die auf Spielekonsolen oder dem Computer gespielt werden können. Obgleich diese Spiele doch immer realistischer werden und dank der virtuellen Realität sogar am eigenen Leib gespürt werden können gibt es aber dennoch Menschen, denen dieser Kick nicht ausreicht. Sie wollen lieber den richtigen Kick, den das Adrenalin im Körper verursacht, in der Realität erleben. Glücklicherweise gibt es in Deutschland jedoch die Geschwindigkeitsbegrenzung, die in der Straßenverkehrsordnung festgelegt ist. Ebenso wie es diese Regelung gibt, gibt es aber auch Menschen, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten und sich dabei wünschen, sie wären ein Rennfahrer. Sei es „The Fast and the Furios“ als Vorbild oder ähnliche Filme, in denen illegale Straßenrennen thematisiert werden, das illegale Straßenrennen hat auch in Deutschland Einzug gehalten und ist bedauerlicherweise mehr als nur ein reiner Trend.

illegales Autorennen - Strafen
Symbolfoto: Von ognennaja/Shutterstock.com

In der Vergangenheit hat es illegale Straßenrennen schon immer gewesen. Wer die Verfilmung „Cannonball“ mit Burt Reynolds kennt wird wissen, dass es auch immer Menschen gibt, denen die Sicherheit im Straßenverkehr nicht so viel bedeutet wie der Rausch der Geschwindigkeit. Dieser Film hat sogar eine reale Hintergrundgeschichte, die auf Edwin George Baker zurückzuführen ist. Der Mann, der auch als Cannonball Baker in Amerika berühmt wurde, hat die Distanz zwischen der amerikanischen Westküste und der amerikanischen Ostküste in lediglich 11 Tagen zurückgelegt. Damit legte Baker einen Grundstein für illegale Straßenrennen, die zunächst in Amerika sehr weit verbreitet waren und nun auch in Europa stattfinden.

Warum nur?

Fragt man einen Menschen, warum er an einem illegalen Straßenrennen teilnimmt, so wird man eine stereotypische Antwort erhalten. Das Geheul des Motors, die Anspannung vor dem Start und die Herausforderung an das fahrerische Können sind die Hauptgründe, warum derartige Straßenrennen überhaupt veranstaltet werden. Wer ein PS-starkes Fahrzeug fährt, bekommt in dem illegalen Straßenrennen die Gelegenheit, dieses Fahrzeug geschwindigkeitstechnisch an seine Grenzen zu bringen. Diese Möglichkeit gibt es in Deutschland im öffentlichen Straßenverkehr nicht und das ist auch gut so, denn durch Raserei wird das Leben der anderen Teilnehmer im Straßenverkehr massiv gefährdet. Von dem eigenen Leben des Rasers an dieser Stelle einmal ganz zu schweigen. Nicht selten enden illegale Straßenrennen in einem massiven Verkehrsunfall, bei dem die schönen Fahrzeuge vollends zerstört werden und so mancher unschuldige Mensch sein Leben verliert. Keine Frage – illegale Straßenrennen sind kein harmloses Vergnügen und dementsprechend geht das Gesetz auch sehr hart gegen die Veranstalter sowie auch die Teilnehmer an illegalen Straßenrennen vor.

Das Problem, welches die Ordnungshüter haben

In der jüngeren Vergangenheit hat sich eine vitale europäische Straßenrennen-Szene entwickelt, welcher der Gesetzgeber nur schwer Herr werden kann. Besonders die Variante des Speedrunnings, bei welcher ein Raser mit seinem Fahrzeug innerhalb von einer kurzen Zeitspanne eine gewisse Strecke zurücklegen muss, ist sehr beliebt und überaus gefährlich. Rennspiele wie „Need for Speed“ sowie die „Fast and Furios Filme“ haben, wenn auch ungewollt, zu einem sehr positiven Image für diese Art des Rennens beigetragen. Teilnehmen kann dabei jeder Mensch, der zur richtigen Zeit an dem entsprechenden Ort ist und den finanziellen Teil des Preisgeldes mitbringen kann.

Nicht immer erfolgen derartige Rennen geplant und organisiert. Es gibt auch regelrechte Zufallsbekanntschaften an einer Ampel, bei welcher sich die Fahrzeugführer gegenseitig zu einem Rennen anstacheln. Diese Fahrer vergessen dabei völlig, dass es kürzlich in Deutschland den ersten Mordprozess gegen einen Teilnehmer eines illegalen Rennens gab.

Die Ordnungshüter schlafen nicht

Auch wenn der Gesetzgeber noch seine Probleme mit den illegalen Straßenrennen hat, so haben die zuständigen Behörden reagiert. Mittlerweile werden geplante Veranstaltungen durch die Polizei abgebrochen, welche für derartige Fälle sogar Sondereinheiten besitzt. Das positive Image, welches die illegalen Straßenrennen in der Vergangenheit hatte, beginnt zu bröckeln. Veranstaltungen wie der weltweit berüchtigte Gumball 3000, die als Rennen um die Welt veranstaltet werden, haben immer weniger Sponsoren. Neben dem Startgeld in Höhe von 40.000 Euro muss ein Teilnehmer an einer solchen Veranstaltung mit erheblichen rechtlichen Konsequenzen rechnen, die sogar als Freiheitsstrafe ausgesprochen werden können. Anders als im Film „Cannonball“ mit Burt Reynolds lassen sich die Ordnungshüter hierzulande nicht so leicht täuschen und verstehen auch im Zusammenhang mit illegalen Rennen absolut keinen Spaß!

Aus rechtlicher Sicht ist ein Autorennen auf der Basis des § 29 Absatz 1 der StVO verboten.

Für diejenigen Personen, die sich als Veranstalter eines illegalen Autorennens oder als Teilnehmer betätigen, droht nicht nur ein Bußgeldverfahren. Vielmehr tangiert ein derartiges Verhalten auch das Strafrecht, sodass Freiheitsstrafen von maximal 2 Jahren sowie Geldstrafen drohen können. Überdies ist es auch möglich, dass ein Entzug der Fahrerlaubnis als Konsequenz des Verhaltens verhängt werden kann. Drei Punkte im Verkehrszentralregister sind so sicher wie das Amen in der Kirche. Das Strafmaß kann sich sogar noch erhöhen, wenn andere Straßenverkehrsteilnehmer durch das illegale Autorennen gefährdet wurden. In einem derartigen Fall können fünf Jahre Freiheitsstrafe drohen. Wurde eine Person bei dem illegalen Straßenrennen verletzt kann sogar eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren drohen.

Im Hinblick auf illegale Straßenrennen spricht das Verkehrsrecht unmissverständliche Verbote aus, die sich sowohl auf die Organisation als auch auf die Teilnahme in jeglicher Form beziehen. Eine MPU kann auch in dem Fall angeordnet werden, wenn der Täter als Ersttäter gilt und die maximalen acht Punkte im Verkehrszentralregister noch nicht erreicht hat.

Bei einer Teilnahme an einem illegalen Straßenrennen ist die Fahrlässigkeit ausgeschlossen. Die Teilnahme wird rechtlich gesehen als vorsätzliches Verhalten gewertet. Der Gesetzgeber geht von einer Zweckentfremdung des Fahrzeugs in Verbindung mit Gefährdung von Personen sowie Sachgütern aus.

Die Ordnungshüter haben das Recht, bei einer entsprechenden Kenntnis eines geplanten illegalen Straßenrennens das Fahrzeug einer Person, die an diesem Rennen teilnehmen möchte, behördlich sicherzustellen. Diese Maßnahme erfolgt im Zuge der Gefahrenabwehr. Überdies hat ein illegales Straßenrennen zumeist auch zivilrechtliche Folgen. Eine Person, die durch ein illegales Straßenrennen einen Schaden an Leib und Leben sowie am Eigentum erlitten hat, kann Schadensersatz verlangen. Sollten Teilnehmer am illegalen Straßenrennen derartigen Schäden erlitten haben, so gibt es keine gegenseitige wechselwirkende Haftung. Dies bedeutet, die Teilnehmer bleiben auf ihren entstandenen Schäden kostentechnisch sitzen und müssen sie eigenständig tragen.

Versicherungstechnisch gesehen stellt die Teilnahme an einem illegalen Straßenrennen eine Haftungsfreistellung dar. Dies bedeutet, dass der Versicherungsgeber nicht zum Ersatz der entstandenen Schäden verpflichtet ist. In der Regel nehmen die Versicherungen diese Vereinbarung auch wahr und leisten dementsprechend keinen Ersatz für die entstandenen Schäden. Alle diese Dinge sollten im Vorfeld vor der Teilnahme an einem illegalen Straßenrennen berücksichtigt werden. Die Vernunft setzt zwar durchaus so manches Mal aus, wenn es um den Rausch der Geschwindigkeit geht, doch sollte die Teilnahme oder die Veranstaltung eines illegalen Straßenrennens niemals auch nur ansatzweise eine Option sein, die ein erwachsener Mensch in Betracht zieht. Wenn Sie an einem illegalen Straßenrennen teilgenommen oder durch ein illegales Straßenrennen Schäden am Leib oder am Eigentum erlitten haben, so werden Sie definitiv einen guten und erfahrenen Rechtsanwalt benötigen. Als geschädigte Person wird Ihre Rechtsschutzversicherung, so Sie denn im Besitz einer derartigen Versicherung sind, die Kosten für die Rechtsberatung sowie die anwaltliche Tätigkeit übernehmen. Wir als erfahrene Rechtsanwaltskanzlei stehen Ihnen sehr gern mit unserer juristischen Fachkompetenz zur Verfügung. Sollte im Zuge eines zivilrechtlichen Verfahrens der Schadenverursacher verurteilt werden wird Ihre Versicherung die Kosten von dem Verursacher zurückverlangen. Sie können daher völlig ohne Risiko unsere anwaltliche Hilfe sowohl außergerichtlich als auch auf dem gerichtlichen Wege in Anspruch nehmen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

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